Wie kann die Hypnose bei Angststörungen und Phobien helfen?

Grafik wie ein Mann kurz vor dem Ertrinken ist

Was unterscheidet natürliche Ängste von Angststörungen und Phobien?

Ängste sind wie der Schmerz zunächst einmal eine ganz natürliche Reaktion des Menschen. Es ist ein instinktiver Schutzreflex auf eine Bedrohung oder Gefahr.

 

Aber bei ca. 15% aller Menschen geht die Angst über dieses natürliche Maß hinaus,15%… das heißt auch, wenn Sie betroffen sind, Sie sind nicht alleine mit diesem Phänomen, es betrifft viele.

 

Ganz entscheidend bei der Abgrenzung von natürlichen Ängsten und Angststörungen ist darüber hinaus, ob der Alltag, unser alltägliches Leben durch die Angst eingeschränkt wird.

Wenn der Alltag durch die Angst dominiert wird…

Vielleicht sind auch Sie von einer der folgenden Situationen betroffen oder auch von einer ganz ähnlichen:

 

  • Sie können nirgendwo mehr hinfliegen weil Sie so große Angst vorm Fliegen haben
  • Sie müssen immer die Treppe  nehmen weil Sie es in einem Aufzug nicht aushalten
  • Ein Spinne kann ihnen den ganzen Tag verderben
  • Sie haben fast keine Freunde mehr, weil Menschen in einer größeren Gruppe ertragen sie nicht..
  • Oder möglicherweise ist ihre Angst globaler und sie leiden an einer generalisierten Angststörung? An Panikattacken?

 

Und vielleicht ist dann die Phobie oder die Angststörung in Ihren Leben irgendwann so dominant geworden, dass Sie Ihr alltägliches Leben immer mehr eingeschränkt.

Sie sind ratlos, hoffnungslos, fühlen sich unsicher und verloren. Und viele betroffene Menschen neigen darüber hinaus dazu, im Verlauf der Erkrankung Depressionen, Persönlichkeitsstörungen oder Abhängigkeiten von Alkohol oder Medikamenten zu entwickeln.

Welche Ursachen haben diese Ängste?

Alles diesen Phobien oder Angststörungen ist eins gemein: niemand ist mit diesen Ängsten auf die Welt gekommen. Es hat sich alles im Laufe des Lebens entwickelt, es ist angelernt bzw. beruht auf gemachten Erfahrungen von bestimmten Situationen.

 

Vielleicht gab es als Kind irgendeine Situation, an die sich unser Bewusstsein heute nicht mehr erinnern kann, eine Situation, die das kleine Kind als bedrohlich empfunden hat. Das kann zum Beispiel sein ein starkes Gefühl von Einsamkeit oder die Angst vor dem Verlassenwerden oder auch allgemeiner, das generelle Gefühl nicht geliebt zu werden. Und da das Bewusstsein des kleinen Kindes noch nicht in der Lage ist, diese Situation richtig einzuordnen, assoziiert unser Gehirn dieses negative Gefühl mit einer bestimmten Angst und die bleibt uns dann ein Leben lang erhalten.

Wo setzt die Hypnose an?

Aber wenn unser ganzes Leben in unserem Unterbewusstsein gespeichert ist, dann liegt darin auch die Chance der Lösung und der Heilung. Die Ursache liegt in der Vergangenheit – und die Hypnose ist die wunderschöne Methode, genau zu dieser Ursache in unserem Unterbewusstsein zurückgehen zu können, die Ursache zu identifizieren, zu neutralisieren und auflösen zu können und so nachhaltige Veränderungen im Denken und Verhalten zu bewirken.

 

Es wird also nicht ein Verhalten erlernt, wie man in der Angstsituation mit der Angst umzugehen sollte, sondern die Ursachen der Angst werden aufgelöst, so dass die Angst in der Zukunft keine Rolle mehr in Ihren Leben spielt. Ängste können langfristig nicht gelindert werden, wenn ausschließlich die Symptome behandelt werden.

Wie genau sieht eine Therapie mit Hypnose bei Angststörungen aus?

Bei Angststörungen kommt zunächst die sog. Hypnoanalyse zur Anwendung. Die Hypnoanalyse, die auch  Regressionstherapie genannt wird, ist eine sehr wertvolle Hypnosetherapie und gehört zu der sogenannten ursachenorientierten oder auch auflösenden Therapieform. Das ist der Unterschied zu der Suggestionshypnose, die ein symptomorientierten Hypnose darstellt.

 

Wie oben bereits erwähnt, liegen ganz vielen psychische Probleme, also seien es Angststörungen oder Phobien oder auch Depressionen ungelöste Konflikte oder auch Traumata aus der Vergangenheit zugrunde.

Das wunderbare an der Hypnoanalyse und Regression ist es, dass wir in der Hypnose, in einer tiefen Trance diese auslösende Situation finden können und sie dann mit bestimmten Techniken auflösen und neutralisieren können. Und wenn sie in der Vergangenheit aufgelöst ist, so kann sie auch in Ihrem heutigen Leben keine Rolle mehr spielen und wird Ihr Leben nicht weiter beeinflussen.

 

Das ist der Unterschied zur Suggestionshypnose, die mit klassischen Suggestion, also  mit der geistigen oder seelischen Beeinflussung eines Menschen arbeitet mit dem Ziel, ihn zu einem bestimmten Verhalten zu veranlassen.

 

Sie verstehen jetzt vielleicht, dass natürlich eine Ursachen auflösende Hypnose sehr viel effektiver sein kann als eine Hypnose, die nur auf Veränderungen von Verhalten und Denkmustern ansetzt. Deshalb ist mit Hypnoanalyse auch sehr oft bereits nach 1-3 Sitzungen eine starke Veränderung wahrnehmbar.

Ist man dann in der Hypnose ein offenes Buch für den Therapeuten?

Nach etwas zum Schluss: die Hypnoanalyse wird ja auch Regressionstherapie genannt. Regression, das heißt übersetzt so etwas wie Zurückgehen, oder Zurückfallen. Und das machen wir ja auch gemeinsam in der Hypnose, zurückgehen an den Punkt in Ihrem Leben, an dem das Problem, die Angststörung oder Phobie, seine Ursache, seinen Ursprung hat. Und dort werden wir es dann auflösen. Aber, und das ist sehr wichtig: es ist nicht so, dass dabei jetzt Ihr Leben vor dem Therapeuten liegt wie ein offenes Buch und ich als ihr Therapeut überall hinschauen kann – ach schau mal, was haben wir denn da Schönes und gucke mal dort, ach das ist ja interessant…

 

Das Gegenteil ist der Fall: Ihre Lebensbuch bleibt durch Sie ganz fest verschlossen, und nur wir beide zusammen bohren uns durch die Seite Ihres Lebensbuches hin zu genau dieser einen Situation, in der Ihr Thema entstanden ist. Ganz fokussiert dorthin ohne alles andere zu sehen.

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